Koro

Wissenwertes zu Koro

Koro, im Mahou-Land in der Elfenbeinküste wurde zwischen dem 14ten und 16ten Jahrhundert durch El-Hadji Moussa Bakayoko gegründet. Dieser trägt den Titel Mèman, das bedeutet Vorfahre, sämtlicher Nachkommen des Dorfes Koro. Mèman El-Hadji Moussa Bakayoko pilgerte siebenmal nach Mekka, in einer Zeit, wo die Reise noch zu Fuss und in der Karawane erfolgte. Er ist der Wèdji, das heisst der Heilige, der die Furchen des kulturellen und spirituellen Reichtums dieser Gegend zog.

Der Dorfname Koro kommt von einem Baum der im lokalen Dialekt Korokoro-soun genannt wird. Der wissenschaftliche Name des Korokoro-soun ist afrormoxia laxiflora. Es ist in unmittelbarer Nähe dieses Baumes, wo Mèman El-Hadji Moussa Bakayoko sein Dorf gründete.

Bei der Errichtung des Dorfes hatte es keine Quelle zur Versorgung mit Wasser. Um diesem gerecht zu werden, betete Mèman El-Hadji Moussa Bakayoko insbrünstig zu Allah Subhanahu wa ta’ala. In Folge seiner Gebete entsprang auf wundersame Weise in Nähe eines Termitenbaus am Dorfeingang Wasser aus der Erde. Diese wundersame Quelle bildete den Fluss Yirima, welcher sich am Eingang von Koro befindet. Der Name Yirima bedeutet Hoffnung.

Der Dialekt der Mahoukasprache, der in Koro und seiner Umgebung in Bakè, Babouèsso, Nigbila, Kountiguisso, Moako und Massala gesprochen wird, heisst Koroka. Wie die sieben anderen Mahoukadialekte, zeichnet sich Koroka durch einen typischen Akzent aus. Aus Koro stammende Männer und Frauen werden auch Koroka genannt.

Das Dorf besitzt seit einigen Dutzend Jahren eine moderne, durch die Gemeinde gebaute, Moschee. Vor dem Bau des Kulturzentrums des Dorfes war der Ort der der Zusammenkünfte der Jugend «Sia-kôo». Der Name dieses Ortes bedeutet «Unter dem Baobab». «Sia-kôo» ist heute der der Ort der Busstation von Koro.

Das Mausoleum, die Grabstätte des Dorfgründers, ist ein Pilgerort.

Die Präsidenten Félix Houphouët-Boigny, Henri Konan Bédié und Laurent Gbagbo waren in Koro auf Staatsbesuch. Sie besuchten dabei das Mausoleum.

Wie im ganzen Mahou-Land Tradition, wird die traditionelle Chefferie in Koro durch die direkte Nachfolgelinie des Gründers ausgeübt. Die Rolle der Chef de village tragen ausschliesslich die Bakayoko, als direkte Nachfolgerlinie von Mèman El-Hadji Moussa Bakayoko. Die Bakayokos in Koro und im ganzen Mahou-Land erfreuen sich der Ausstrahlung und Pietät von Mèman El-Hadji Moussa Bakayoko. Sie gelten als grosser Lehrer des Korans.

Kassoum Bakayoko ist der aktuelle “Sotii” von Koro, das heisst Chef de village. Er folgte 2011 auf Mamadou Bakayoko. Mamadou war Nachfolger von Sekola Bakayoko. Dieser wiederum folgte auf Kafoumba Bakayoko. Es gab noch weitere Chefs zwischen Kafoumba und Mèman El-Hadji Moussa Bakayoko. Unter ihnen kann noch Vassiafa genant werden, welcher direkt auf Mèman El-Hadji Moussa Bakayoko folgte.

Im April 2013 wurde Paul Niederhäuser in Koro als Chef de village im Ehrenamt unter dem Namen El-Hadji Moussa Bakayoko, zu Ehren des Dorfgründers, inthronisiert. Seine Gattin wurde auch beehrt und auf den Namen Toumoutou Cherif, dem Namen der Ehefrau des Dorfgründers, getauft

Koro liegt rund 40 km nördlich von Touba in der Nähe zur Grenze mit Guinea. Die hauptsächlichen wirtschaftlichen Aktivitäten in Koro sind die Rinder- und Schafszucht, Landwirtschaft und Handel. Der Markt findet jeden Donnerstag statt. Die Exportkulturen sind Rohrzucker, Soja, Reis und Kaschunüsse (cashew).

In Ost-Koro, Boronou-Koro, wird eine Zuckerraffinerie betrieben. Der Raffinerie und Grossplantagen ist rund 25 km von Koro und 47 km von Borotou entfernt. Der Komplex ist seit 1978/79 operativ, seit 1997 wird er durch die private Gruppe Sucrivoire betrieben. Seine Produktionskapazität liegt zwischen 30’000 und 40’000 Tonnen Zucker pro Jahr. Als Zulieferer dienen 927 Zuckerrohrplantagen des Dorfes.

Das mittlere Gehalt eines Bauern ist rund 50’000 FCFA /Monat (ca.100 CHF/Monat, oder 3 CHF/Tag), damit hat er in der Regel eine Familie von 6 Personen zu ernähren.

Griot [gRi‘o] (französisch), bezeichnet in Teilen Westafrikas einen berufsmässigen Sänger, Dichter und Instrumentalisten, der in einer bestimmten Form des Gesangs epische Texte als Preissänger, Geschichtenerzähler, Lehrer oder rein zur Unterhaltung vorträgt. Griots tragen dazu bei, dass durch mündliche Überlieferung traditionelles Wissen weitergegeben wird.

©2014 Stiftung Kouadioblé II. All rights reserved. Design und Hosting - Marcel Moser